Heidelust-Magazin

 

1 / Mai 2010

 

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Pastor Bode - ein besonderer Heidepionier
   
     
nimmt seinen Ausgang am Michaeliskloster in Lüneburg, wo die Familie Bode einst lebte. Durch das Naturschutzgebiet Kalkberg führt der Weg vorbei an Reppenstedt, Kirchgellersen, Westergellersen nach Luhmühlen und weiter nach Salzhausen. 

Dort steht noch das Genossenschaftliche Krankenhaus, an dessen Gründung 1898 Wilhelm Bode als Wegbereiter des Genossenschaftwesens in der Region maßgeblich beteiligt war. Der Gemeinnützige Krankenpflegeverein eG ist in dieser Rechtsform in Deutschland einzigartig und besteht noch heute. 

Von Egestorf führt der Weg vom Radenbach in das abgeschiedene Heidedorf Wilsede. Man kann sich vorstellen, dass der Gemeindepfarrer diesen Weg oft nahm – er ist einer der schönsten, der nach Wilsede führt. Der Ankauf des Totengrundes im Jahr 1906 und die Gründung des Vereins Naturschutzpark (v.n.p.) 1909 geschehen auf seine Initiative hin. Damit bereitet er den Grund für das heutige Naturschutzgebiet Nordheide.

Neben seiner geistlichen Tätigkeit ist Bode ein sehr weltlich gewandter Mann. 1888 gründet er in seinem Kirchspiel Egestorf den Egestorfer Spar- und Darlehnskassenverein, eine der ersten Raiffeisenkassen in der Provinz Hannover, verbunden mit einer Viehversicherungskasse. Er leitet den Kassenverein 37 Jahre als Vorstandsvorsitzender. Die Kreditgenossenschaft ist eine Wurzeln der heutigen Volksbank Nordheide eG. Ebenso gründet er 1890 die Landesgenossenschaftskasse in Hannover, bei der er neun Jahre als Aufsichtsrat wirkt. Die Bank ist einer der Vorläufer der heutigen DZ Bank in Frankfurt.

Ebenso engagiert sich der Genossenschaftsvorsteher für den Bau der Bahnstrecke von Egestorf nach Winsen/Luhe, an der sich der heutige Pastor Bode-Weg im weiteren Verlauf bis Egestorf orientiert. Bode ist Utopist: Er plant den Bau von Heide-Wasserkraftwerken für die dortige Stromversorgung, und er ist Initiator für den Bau der Trinkwasserversorgung in Egestorf.

Das weltliche Leben (Männerturnverein, Mitinhaber einer Gaststätte...) bringt Pastor Bode im Aug. 1923 ein kirchliches Disziplinarverfahren und die Amtsenthebung. In dem Urteil des Konsistoriums in Hannover heißt es: „Der Angeschuldigte hat die Pflichten verletzt, die ihm sein kirchliches Amt auferlegt.“

Wilhelm Bode zieht nach Wilsede, ist hier als Direktor des Naturschutzparks tätig. Am 10.06.1927 stirbt Pastor Bode im Alter von 67 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls.

Zum Schluss kann sich die Redaktion allerdings eine Anmerkung nicht verkneifen: Ob das Bild der beiden einsamen Heidewanderer der Realität entspricht, lässt sich angesichts der damit verbundenen Strapazen kaum nachvollziehen. Auch ist das sumpfige Gelände des heutigen Pastor Bode Weges so in früheren Zeiten kaum begehbar gewesen. Nein, nein...vermutlich ist die Story von späteren Wanderfreunden frei erfunden, und die Bodes sind, ihrem Stande gemäß, auf dem Rücken von Pferden unterwegs gewesen... aber auch das ist unsere reine Spekulation! 
 
Pastor Bodes einstige Wirkungsstätte:
Die Kirche in Egestorf


Heute schaut Pastor Bode seine Kirche an, wenn auch, der Historie entsprechend, nicht vom Kirchengelände selbst, sondern vom einige Meter entfernten Dorfplatz
       

     

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