Jahresbericht

Berichte zum Rittertag 2008


Bericht zum Rittertag 2008

Man wird nicht alt,
wenn man in der Lust
auf das Neue nicht nachlässt.


Dieses Wort schrieb der Philosoph Karl Friedrich v. Weizsäcker in seinem vor genau 50 Jahren erschienenen Buch "Christlicher Glaube und Naturwissenschaft" - und dies gilt noch heute und kennzeichnet sehr gut die Zeit des Berichtsjahres 2007/2008.

Die Hamburgische Kommende bewegt sich hin auf neue Ziele und neue Inhalte, lebhaft unterstützt durch eine beachtlich wachsende Zahl junger Ritterbrüder.

Nicht ohne Stolz freue ich mich über die vielfältigen Aktivitäten unserer sechs Subkommenden, die Dank des hohen Engagement der jeweiligen Subkommendeleiter eine eigene Strahlkraft - häufig über die bezirklichen Grenzen hinaus - entwickelt haben. Keine Subkommende ist ohne ein eigenes Projekt. Nicht selten sind es sogar mehrere Aktivitäten, die nebeneinander bewältigt werden.

Neu eingerichtet ist ein Treffen der jeweiligen Projekt-Beauftragten aus den Subkommenden mit dem Werkmeister RR v. Walcke-Wulffen. Diese Zusammenkunft dient dem Erfahrungsaustausch und der Vermittlung neuer Ideen.

In gleicher Weise versammeln sich halbjährlich auch die Subkommendeleiter, um unter dem Vorsitz des Stellvertreters des Kommendators, RR v. Quistorp, von ihren Aktivitäten zu berichten und Veranstaltungstermine abzusprechen. Insoweit besteht eine erfreulich enge Vernetzung zwischen den Subkommenden und den von ihnen betreuten Projekten.

Bei der Johanniter-Hilfsgemeinschaft weht ebenfalls ein neuer Wind. Unter Vorsitz des Ritterbruders RR York Asche unternimmt der Vorstand eine Neuordnung und Gewichtung der Aufgaben und Aktivitäten unter Beibehaltung bewährter Traditionen.

Insoweit gibt es allen Ortes Neuerungen, die die Lebendigkeit unserer jungen Hamburgischen Kommende deutlich machen.

Eine der Neuerungen betrifft die künftigen Rittertage. Wir wollen uns befreien von den üblichen Formalien und diese insoweit auf das Nötigste begrenzen. An die Stelle tritt das Einbringen eines Jahresthemas, welches dann in den Subkommenden aufgegriffen und in eigener Gestaltung bearbeitet werden kann. So schaffen wir ein inhaltliches Gegengewicht zu den vielen organisatorischen und technischen Fragen in der Projektarbeit der Subkommenden.

Ein künftiger Schwerpunkt wird die noch engere Zusammenarbeit mit den Maltesern in Hamburg sein. Nach dem viel zu frühen Tod von Graf Thun- Hohenstein wird sich in der Person des neuen Delegaten, Hubertus Frhr. v. Elverfeldt, dito freundschaftliche Verbundenheit fortsetzen und durch geplante gemeinsame Projekte noch vertiefen.

In diesem Sinne freuen wir uns, dass Weihbischof Dr. Hans-Jochen Jaschke nahezu ständig Gast aller Rittertage und vieler Veranstaltungen ist.

Mit der eigenen Evangelischen Kirche befasste sich der gut besuchte Gesamtkommendeabend, für den wir den sehr renommierten Dresdner Bischof a. D. Eduard Berger gewinnen konnten. Er sprach zum Thema "Kirche nach der Wende - Wandel der Werte" und vermittelte den zahlreichen Zuhörern einen sehr persönlich gehaltenen Eindruck von den Erfahrungen und Bedingungen der Kirche in der DDR und nach der Wende. Er fügt sich damit ein in das Anliegen der Hamburgischen
Kommende, den Gemeinden aus den neuen Bundesländern - insbesondere mit dem Gottesdienst zum 3. Oktober - Gehör und Beistand zu verschaffen.

Die Kirchenpolitik der Landeskirchen und der künftige norddeutsche Zusammenschluss werden das Thema sein eines Treffens aller Ritterbrüder und der entsprechend aktiven Ehefrauen, die ein
Kirchenvorstandsmandat ausüben. Wir wollen auf diese Weise versuchen, der Stimme des Ordens auch im Bereich der verfassten Kirche Geltung zu verschaffen. Diese Tagung findet statt wegen der bevorstehenden Kirchenvorstandswahlen und der zu erwartenden wesentlichen, die Kirche betreffenden Änderungen.

Nicht nur das vergangene Jahr war gekennzeichnet von Aufbruch und Bewegung, auch das kommende Jahr wird uns auf diesem Wege viel abfordern. Insoweit sei noch einmal ein Weizsäcker zitiert, diesmal der ehemalige Bundespräsident Richard v. Weizsäcker, der es auf einem Kirchentag so formulierte (von mir leicht abgewandelt hinsichtlich des Adressaten): Der Orden hat nicht den Auftrag, unsere Welt zu verändern. Wenn er aber seinen Auftrag erfüllt, verändert sich unsere Welt.


Ivo v. Trotha, K.


 


SUBKOMMENDE ALSTER
JAHRESBERICHT 2007-2008

Nach dem Rittertag 2007 wurde das Jahr an der Alster mit fünf Veranstaltungen
beschlossen:

1. In einem interessanten historischen Diskurs trug uns zum zweiten Mal in diesem Jahr
Pfarrer i.R. Ralph Frhr. v. Falkenstein, Magistralkaplan des SMO, am 19.9.2007 zum
Thema vor: "Die arabische Welt und das Christentum bis zur Entdeckung des
Seeweges um das Kap der Guten Hoffnung".

2. Wenn auch das Thema des Vortrages unseres Ritterbruders ER Dr. F. Benedict Heyn
unter dem Titel "Dietrich Bonhoeffer - eine Annäherung" eher vorsichtig formuliert war, so
erlebten wir doch eine ebenso brillant vorgetragene wie auch geistig und geistlich tiefgründig erfasste Charakterisierung der Geisteswelt dieses früh vollendeten Theologen und Mannes im Widerstand.

3. Zum 150. Todestag Eichendorffs lasen ER Dr. Heyn und RR v.Groll in der Stiftung St.Johannis/St.Nikolai am 26. 9. aus seinen Gedichten.

4. Gleichfalls wie in den Vorjahren betreuten wieder einige Ritterbrüder und deren
Damen die Bewohner des Stiftes St. Johannis/St. Nikolai bei der traditionellen
Lichterfahrt am 11. Dezember zu den Weihnachtsmärkten der Innenstadt.

5. Das Jahr klang mit einem adventlichen Abend und Beiträgen vorweihnachtlicher
Prosa, Gedichte und Lieder aus unseren Reihen am 5. Dezember aus.

Das Jahr 2008 wurde - wie in den Vorjahren mit einem ökumenischen "Gryphiusgespräch" eröffnet.

6. Am 4. Februar trugen unter dem Thema "Glaube und Vernunft - die Regensburger Rede Papst Benedikts XVI. vom 12.9.2006 in ihrer Bedeutung für das ökumenische Verhältnis der christlichen Kirchen zueinander" der Hamburger Erzbischof Dr. Werner Thissen und der emeritierte Bischof von Lübeck Prof. Dr. Ulrich Wilckens in einem Podiumsgespräch auf höchstem theologischen Niveau, in bestem ökumenischen Einvernehmen vor.

7. An die Reihe außergewöhnlicher Vorträge früherer Jahre mit musikalischen
Beispielen über die Klangrede J.S. Bachs (Weihnachtsoratorium, Matthäuspassion)
schloss sich der Vortrag unseres Ritterbruders RR Prof Ernst Ulrich von Kameke "Die
ökumenische Bedeutung der Kirchenmusik am Beispiel der Klangrede Johann
Sebastian Bachs in seiner H-Moll-Messe" in einer auch den Laien mitreißenden Manier an.

8. Sicherlich ein Höhepunkt im Leben der Subkommende war die Pilgerreise vom 21.4. - 4.5. in die Osttürkei in grandiosem Wechsel der Landschaften am Schwarzen Meer, auf dem "Pontischen Athos", um die mittelalterliche armenische Hauptstadt, am Fuß des Ararat, auf dem Tur Abdin und dem Nemrut Dag. Auf den Spuren der sich überlagemden archaischen und antiken Kulturen, zu den Zeugnissen der byzantinischen, georgischen, armenischen und syrianisch-orthodoxen Christen, mit täglichen Andachten und Gottesdienstfeiern - trotz mancher landeseigentümlicher Behinderung, war für alle 21 Teilnehmer unter geistlicher Begleitung durch RR Pastor U. Rüß diese Reise unvergesslich beeindruckend und abenteuerlich zugleich. Nach diesem Erfolg planen wir für das Jahr 2010 eine Reise an die Westküste der Türkei von "Antiochia nach Konstantinopel " !

9. Die vor sieben Jahren im Wechsel mit den Subkommendeabenden eingeführten Gryphiusgespräche haben sich als der Schlüssel dafür erwiesen, dass sich die Subkommende Alster größter Attraktivität und Lebendigkeit erfreut, sich zu einem geistlichen Forum im ökumenischen Geist entwickelt hat und mit dem wachsenden Zulauf von jüngeren Herren zwischen 25 und 35 zu einer der jüngsten Subkommenden des Ordens zählt! Der durchschnittliche Besuch dieser Veranstaltungen von ca. 50 Teilnehmern bestätigt auch das Prinzip "Kurs halten!" und mit anspruchsvoller, ausnahmslos geistlicher Thematik zur spirituellen Zurüstung in unseren Reihen beizutragen. Wir verstehen uns nicht als "Club an der Alster", sondern als "Ecclesiola" in der Arbeit an den Grundsätzen unseres geistlichen Ritterordens! So lag auch das XXX. Gryphiusgespräch am 7. April mit einem Geistlichen Liederabend und den auch schon in den Vorjahren bewährten Interpreten Monika Borchfeldt (Sopran) und Thilo v. Westernhagen (Komponist und Pianist) in einer Huldigung zum 250. Geburtstag des vergessenen Theologen und Dichters Ludwig Kosegarten (1758-1818) unter dem Titel "Ganz verloren, ganz versunken..." auf dieser Linie.

10. Am 24. Juni stellte der noch wenige Wochen amtierende Bischof von Schleswig, Dr. Hans-Christian Knuth, "Das Impulspapier der EKD "Kirche der Freiheit" vor. Das richtungsweise bis in das Jahr 2030 projektierte Reformpapier geht von den demographischen und gesellschaftlichen Bedingungen aus und will eine Kirche der Moderne "gegen den Trend" schaffen. Verständlich, dass das Thema und der kompetente Referent sich großer Aufmerksamkeit und lebhafter Diskussion erfreuten.

Erstmals mussten die Einkehrtage im ANSVERUS-Haus in Aumühle aus Mangel an Beteiligung ausfallen. Mit dem Wochenende zum Auftakt der Sommerferien hatte die Subkommende in dem vielgefragten Haus ohnehin einen ungünstigen Termin erhalten.
Nach fünf Aufnahmen 2007, in diesem Jahr wiederum drei in die Hamburgische Kommende sowie drei weiteren in andere Genossenschaffen, zeigt sich, dass trotz großer Fluktuation viele geeignete Kandidaten aus der SK Alster, in den letzten 7 Jahren ca. 30, zum Orden finden.

Das Schiff der Subkommende Alster hält somit in günstigem Fahrwasser mit seinen Zielvorgaben Spiritualität im Programm, ökumenischen Geist in der Öffnung zu einem lebendigen Christentum, Hospitalität in den Ordenswerken und eigenem "Werk" Stiftung St.Johannis/St. Nikolai sowie in Erfüllung des Ordensauftrags Verjüngung Kurs und folgt auch im kommenden Jahr diesem bewährten System.

Hamburg, den 15. Juli 2008

Burkhard v. Groll



SUBKOMMENDE BILLE
JAHRESBERICHT 2007-2008

1. Die Subkommende Bitte besteht aus 14 aktiven Rittern, davon 7 Mitglieder der Hamburgischen Kommende, 3 Gästen, 2 Gästen des Malteserordens und 3 Witwen verstorbener Ritterbrüder.

2. In der Zeit vom Juli 2007 bis Juli 2008 führte die Subkommende Bille acht Subkommendeabende durch, die bis auf den Herrenabend und die Weihnachtsfeier St. Johannis mit unseren Damen und Gästen stattfanden.

Im Oktober 2007 referierte Herr Münchow über den "Jakobsweg" und setzte uns in einem weit gespannten Überblick über die vielfältigen Aspekte dieses inzwischen weithin bekannten Themas ins Bild.

Die traditionelle Weihnachtsfeier im Wohnstift St. Johannis, Hamburg Bergedorf, fand im Dezember 2007 in gewohnter, von vielen Liedern umrahmter Atmosphäre mit einer Ansprache von RR v. Wedel statt. Ca. 35 Bewohner des Stiftes waren der Einladung gefolgt. Erstmalig wurde die Weihnachtsfeier von einer deutsch-russischen Musikgruppe mitgestaltet, die für eine sehr schöne Stimmung sorgte.

Ebenfalls im Dezember 21)07 fand zum zweiten Mal ein dem Miteinander dienendes Jahresabschlusstreffen der Ritter mit Damen ohne festes Thema statt.

Im Februar referierte Pastor Martin Rössler über das Thema "Gedanken zur christlichen Hoffnung" und setzte sich in überzeugender Weise und in reger Diskussion mit den Gästen mit den Aspekten einer Glaubenshoffnung auseinander, die wir alle gerade im täglichen Leben oft vermissen.

Im April referierte RR Achim v. Quistorp über "Die Gründung einer christlichen Privatschule in Hamburg".  Wir erfuhren in beeindruckender Weise, wie hoch das Interesse in Hamburg ist, aber auch, in welcher vielfältigen Weise Schwierigkeiten gelöst werden mussten.
Zusätzlich fand im Wohnstift St. Johannis ein "Spieleabend" mit über 20 Teilnehmern und wiederum musikalischer Begleitung durch Frau lgnatiewa statt, an dem ER Diestel und ER Krauel teilnahmen.

Im Juni erläuterte uns Dr. Christoph v. der Decken zum Thema "Wirtschaft und Ethik"  die moralischen Aspekte des modernen Wirtschaftslebens. In einer lebhaften Diskussion wurde vor dem Hintergrund der zahlreichen Affären und Umbrüche der gegenwärtigen Zeit intensiv über die Fragen der moralischen Ausrichtung des wirtschaftlichen Handelns diskutiert.

Im Juli konnten wir den Bewohnern des Wohnstifts St. Johannis ein weiteres Sommertest ermöglichen. Rund 50 Bewohner nahmen die Einladung wahr, bei herrlichem Sommerwetter ein schönes Grillfest mit Musik zu besuchen, das auch unter tatkräftiger Hilfe der JUH Bergedorf zu einem großen Erfolg wurde und von 17 Uhr bis kurz vor Mitternacht dauerte. Besonders erfreulich war die hohe Anzahl der Ritterbrüder und Damen, die in diesem Jahr teilnahmen, und selbst große Freude an der spontanen Feierlust der Bewohner hatten.

Reinbek, den 1. August 2008

C.A. Krauel


SUBKOMMENDE BLANKENESE
JAHRESBERICHT 2007-2008

Im abgelaufenen Jahr haben einige unserer Projekte deutlich mehr Aufmerksamkeit gefordert. Der nachfolgende Jahresbericht möchte dem Rittertag 2008 hierüber berichten und einen allgemeinen Überblick aus der Subkommende Blankenese über die geistlichen, diakonischen und Ordens internen Themen der letzten zwölf Monate vermitteln.

1. GEISTLICHE AKTIVITÄTEN

Die Gründung einer evang.Schule im Kirchenkreis Blankenese hat große Fortschritte machen können. Die Rahmenvereinbarung mit dem Schulträger wurde abgeschlossen, die Gebäude gekauft und doppelt so viele Anmeldungen wie Schulplätze entgegengenommen.
Nach den Sommerferien werden wir mit zwei Fünften Klassen beginnen! Bei der Schule wird es sich um eine weiterführende, reformpädagogische integrative Ganztagsschule handeln wird, an der alle staatlich anerkannten Schulabschlüsse angeboten werden. Insofern ergänzt sie das vorhandene staatliche Schulangebot. Dieses Projekt wird von ER Christian Marcks und mir unterstützt.
Wir stellen auch den Vorsitz im eigens hierfür gegründeten Schulverein.

Erneut haben wir zusammen mit der Johanniter-Unfall-Hilfe in unserer Kirche die beiden Sonntagsgottesdienste als Johanniter-Gottesdienste gestaltet. Sie waren beide am 6. Juli sehr gut besucht.

Die Evangelische Gemeindeakademie Blankenese bietet in der Tradition klassischer evangelischen Akademien den Ort differenzierter Auseinandersetzung mit Themen, die die Menschen im Hamburger Westen interessieren und bewegen. Hierbei zeigt sie ihr evangelisches Profil in großer ökumenischer Offenheit. Sie veranstaltet regelmäßig gut besuchte Veranstaltungen mit namhaften Referenten. Seitens der Johanniter wurde sie von Friederike Commichau, Dr. Denise v. Quistorp und ER Dr. Hartwig v. Schubert mit gegründet und sehr aktiv gestaltet. Im abgelaufenen Jahr konnten einige finanzielle Zuschüsse gewonnen werden.

Unser eigenes geistliches Rüstzeug haben wir durch mehrere der Subkommende- Abende gestärkt. Unser Ritterbruder ER Dr. Hartwig v. Schubert gestaltete zwei Abende; einen zum Jesus-Buch des Papsts und den anderen zum protestantischen Selbstverständnis. Zwei weitere Abende widmeten wir dem Nahen Osten. Prof. Dr. Udo Steinbach referierte zum Thema "Was würde Nathan der Weise heute den Christen, Juden und Moslems sagen?" und unser Malteser-Bruder Magistralkaplan Ralph Freiherr v. Falkenstein zum Thema "Das Osmanische Reich und das Christentum in der Zeit von 1453 bis 1924".

2. DIAKONISCHE AKTIVITÄTEN

Die Subkommende unterstützt das Schillingstift, ein gemeinnütziges Altenpflegeheim in den Elbvororten. ER Alexander Eichstaedt und ER Ekkehard v. Daniels nehmen dort für uns ehrenamtliche Sitze im Vorstand wahr. Die jährliche, von uns unterstützte Ausflugsfahrt führte dieses Jahr zur Bokeler Mühle und wurde seitens der Johanniter von Graf und Gräfin Korff, Herrn Dr. Guth und Frau Crasemann begleitet.

Weiterhin mit ER Christian Marcks unterstützen wir das Diakonische Netzwerk Blankenese. Hier werden systematisch Hilfesuchende und Hilfegebende aus der Gemeinde zusammengeführt. Im Netzwerk arbeiten ca. 100 Damen und Herren vom Konfirmandenalter bis zum 80. Lebensjahr mit. Bei z. Zt. ca. 60 ständigen Verbindungen (Besuche, Begegnungen und Zuwendung über einen längeren Zeitraum) arbeiten die Helfer ca. 100 Stunden pro Woche. Mittlerweile hat sich das Netzwerk einen hohen Bekanntheitsgrad in Blankenese und seinen Nachbargemeinden erarbeitet. Dieses Jahr haben wir aus dem Kreise der Subkommende einen Laptop und dazu gehörende Email- und Internetanschlüsse gespendet.

ER Prof. Dr. Horst H. Siedentopf arbeitet mit ehrenamtlichen Mitarbeitern der Kirchengemeinde Blankenese am Aufbau einer größeren Hospizgruppe, später gefolgt von einer kleinen stationären Hospizeinrichtung. Mehrere Ritterbrüder, Anwärter und ihre Ehefrauen haben den anspruchsvollen mehrwöchigen Kursus dieses Hospizvereins bereits absolviert. Parallel zu diesem Einsatz ist Herr Siedentopf beim Aufbau eines hamburgweiten ambulanten Johanniter-Hospizes federführend aktiv.

Wir nutzten einen unserer Subkommende-Abende dazu, um uns in den diversen Projekten gegenseitig auf dem Laufenden zu halten und gemeinsam Schwerpunkte zu setzen.

3. ORDENSINTERNES

Voller Trauer und Respekt mussten wir im vergangenen Jahr Abschied von zweien unserer Ritterbrüder nehmen, RR Dr. Siegfried Cropp und ER Alfred v. Harder. Beide waren viele Jahre und im Sinne des Ordens dienend aktiv.

Freudiger war das Begrüßen von ER Dr. Manfred Guth, ER Ruprecht v. Maltzahn und ER Moritz v. Schenck in unserer Subkommende.


Achim v. Quistorp



SUBKOMMENDE ELBE
JAHRESBERICHT 2007-2008

Die Subkommende Elbe hat seit dem letzten Rittertag der Hamburgischen Kommende im August 2007 eine Reihe von Veranstaltungen durchgeführt. Es begann nach der Sommerpause im September 2007 mit eiern Vortrag von Herrn Pastor Martin Hofmann, Pastor an der Christuskirche Othmarschen, zum Thema "Die Theologie der Familie". Dieser Vortrag war als Einstimmung auf das nach wie vor in Planung befindliche Johanniter-Familienkolleg (siehe unten) gedacht.

Aus Anlass des traditionellen Festgottesdienstes zum Tag der Deutschen Einheit mit Abendmahl und anschließendem Empfang im Gemeindezentrum war die Gesamtkommende in der Christuskirche Othmarschen zu Gast. Unser besonderer und herzlicher Dank gilt in diesem Zusammenhang nicht nur der Kirchengemeinde und Pastor Hofmann, der die Predigt hielt, sondern auch Kristina Rhein und Ulrike v. Kuhlberg für ihren großen Einsatz bei der Organisation dieser Veranstaltung.

Der folgende Subkommendeabend im November 2007 stand unter dem Thema "Werte erkunden - für die Zukunft zurück in die Ewigkeit". Referent war Pastor Peer-Detlef Schladebusch, der als Pastor und Seelsorger Führungskräfte und Führungsnachwuchs in Wirtschaft und Verwaltung trainiert. Thema und Veranstaltung schlugen eine Brücke zu der Johanniter-Retraite vom 14. bis 16.04.2008 im Kloster Loccum (siehe unten).

Traditioneller Jahresabschluss im Programm der Subkommende war als Veranstaltung für die Familien der Ritterbrüder und einiger Gäste der Gottesdienst zum III. Advent in der Christuskirche Othmarschen mit einem anschließenden gemütlichen Beisammensein.

Der erste Subkommendeabend im Jahr 2008 war einigen Ordenswerken gewidmet. 
RR York Asche, Vorsitzender der Johanniter-Hilfsgemeinschaft Hamburg, stellte die Aktivitäten der JHG Hamburg vor. 
RR Prof. Dr. Horst H. Siedentopf, Beauftragter für Hospizfragen der Hamburgischen Kommende,  erläuterte uns Stand, Fortgang und Herausforderungen des Projektes "Aufbau einer Johanniter-Hospiz-Ambulanz im Großraum Hamburg".

"Trinitätslehre und Christologie; Von Gott reden? Gottes Präsenz in Jesus Christus heute" - ein schwieriges und forderndes Thema, das uns ER Pastor Götz-Volkmar Neitzel im Rahmen des Subkommendeabends Anfang April 2008 nahe brachte.

Ein Höhepunkt im Programm der Subkommende war die Johanniter-Retraite vom 14. bis 16.04.2008 im Zisterzienser-Kloster Loccum, die unter dem johanniterlichen Thema "Vom Geschenk des Glaubens in den Seligpreisungen der Bergpredigt - Evangelische Spiritualität leben" stand. Die Veranstaltung richtete sich an Ritterbrüder und geladene Gäste der Subkommenden Elbe und Blankenese. Das im Jahre 1163 gegründete Zisterzienser-Kloster Loccum bietet einen besonderen Ort für die gemeinsame Erfahrung einer evangelisch geprägten Spiritualität. Organisation und Leitung der Retraite lagen in den Händen von Pastor Peer-Detlev Schladebusch, der - mittlerweile selbst Mitglied unseres Ordens - von der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers speziell für "Spiritual Consulting" und Seelsorge für Führungskräfte beauftragt ist. Auf die Teilnehmer der Retraite wartete ein vielseitiges, hoch interessantes und spannendes Programm.
Erster Höhepunkt war zu Beginn der Retraite der große liturgische Abend an spirituell geprägten Orten des Klosters unter Führung des bekannten Liederdichters Fritz Baltruweit und einer Harfenmusikdarbietung der Harfenistin Konstanze Kuß im Kreuzgang des Klosters. 
Der Prior des Klosters Loccum und Vorsteher der Henriettenstiftung Hannover, Landessuperintendent a.D. Dieter Zinßer erläuterte uns während des zweiten Tages der Retraite den theologischen und pädagogischen Hintergrund der Bergpredigt. Der Abt des Klosters Loccum, Landesbischof i. R. Horst Hinschier, empfing uns am zweiten Abend zu einem theologischen Kamingespräch - aus Sicht wohl aller Teilnehmer ein weiterer Höhepunkt dieser Retraite. Neben der geistlichen Unterweisung gehörte zum Prograrnm dieser Retraite nicht zuletzt auch die Erläuterung der Geschichte und Kultur des Klosters mit den wertvollen Schriften seiner Bibliothek und der einzigartigen Reliquiensammlung. Der Konventualstudiendirektor Dr. Matthias Schlicht machte uns die Geschichte des Klosters lebendig.

Die Reihe der Veranstaltungen der Subkommende Elbe im Berichtszeitraum endete mit dem Subkommendeabend mit einem Referat von ER Jan-Gerd Hagelstein zum Thema "Die Geschichte des Johanniterordens".

Im Rahmen ihres diakonischen Auftrags setzte die Subkommende Elbe im Berichtszeitraum ihre Tätigkeit für das Alten- und Pflegeheim der Auguste-Viktoria-Stiftung fort. Nach wie vor feiert die Subkommende dort regelmäßig einmal im Monat Geburtstag mit den Jubilaren des jeweiligen Vormonats. Dank des Einsatzes von ER Dr. Reinhard Kutscher sowie vieler Ritterbrüder und ihrer Ehefrauen erfreuen sich diese Veranstaltungen nach wie vor sehr großer Beliebtheit bei den Bewohnern der Einrichtung. Auch im vergangenen Berichtszeitraum wurden einige dieser Nachmittage durch ein Konzert von YEHUDI MENUHIN Live Music Now e.V. bereichert. Unter der organisatorischen Leitung von Frau Dr. Renate Hagenberg musizierten junge Stipendiaten für Menschen, die keine Gelegenheit mehr haben, Konzerte in Konzertsälen zu hören.

Die Vorbereitungen für das geplante Johanniter-Familienkolleg dauern zwar länger an als ursprünglich erwartet, gehen aber stetig voran. ER Dr. Hinrich E. Bues, dem die Federführung für dieses Projekt in geistlicher Hinsicht obliegt, hat vorbereitende Glaubensseminare für Interessenten abgehalten. Er hat ferner die grundlegenden Gespräche mit möglichen Kooperationspartnern, hier insbesondere mit Kuchengemeinden der evangelischen und im Sinne eines ökumenischen Einsatzes auch der katholischen Kirche geführt. Erste Ergebnisse sollen alsbald vorgestellt werden.

Auch diesen Jahresbericht schließe ich mit meinem besonderen Dank an alle Ritterbrüder, Gäste und ihre Damen, wo und in welcher Weise auch immer sie sich im Rahmen des Wirkens unserer Subkommende Elbe in den Dienst an unseren Nächsten gestellt oder sonst die Arbeit unserer Subkommende unterstützt und gefördert haben.

Hamburg, den 21. Juli 2008

Kuhlberg
- Subkommendeleiter -



SUBKOMMENDE NORDHEIDE
JAHRESBERICHT 2008

Im Berichtsjahr wurde das Engagement der Subkommende im Altenpflegeheim "Haus Kirchberg" in Hittfeld wie in den vergangenen Jahren in gewohntem Umfang fortgesetzt. Zwei Ritterbrüder halten im Wechsel mit einigen pensionierten Pastoren, die durch die Kirchengemeinde Hittfeld gewonnen werden konnten, regelmäßig Andachten im Heim, die großen Anklang finden. Ein Ritterbruder nimmt auch weiterhin die Aufgabe als Gesellschafter-Verbeter der KG Hittfeld beim Betreiber des Heims, der DDH (Diakonischer Dienst in der Heide) wahr. Die Hausleitung steht unserem Bemühen grundsätzlich sehr positiv gegenüber.

Auch in diesem Jahr gab es wieder eine gemeinsame Veranstaltung mit der SK Lüneburg, die diesmal von uns ausgerichtet wurde und sehr gut besucht war. Inzwischen sind diese jährlichen Treffen fast eine "Selbstverständlichkeit" geworden und werden deshalb fortgesetzt. Darüber hinaus gibt es, wo immer sinnvoll, gegenseitigen Informationsaustausch.

Der Kontakt zum Kreisverband Harburg der JUH konnte durch verschiedene Engagements von Ritterbrüdern spürbar intensiviert werden und fand mit der Johannisfeier der JUH-Nord in diesem Jahr (2008) in Salzhausen einen neuen Höhepunkt.

Die Subkommendetreffen, die überwiegend mit unseren Damen durchgeführt werden, waren durchweg gut besucht. Im Einzelnen:
16. Januar  Superintendent Dr. Kunkel "Wie kann man glauben vor dem Hintergrund des heutigen Wahrheitsverständnisses"
13. März  Prof. Dr. Karpen "Probleme des demokratischen Verfassungsaufbaus
in einem vom Islam geprägten Land"
08. Mai  ER Dr. Marx "Glaube und Medizin. Die Arzt-/Patientenbeziehung im Wandel"
09. Juli  Info-Abend bei der JUH Harburg mit anschl. Grillen mit den Helfern
11. Sept. Weihbischof Dr. Jaschke "Kampf der Kulturen? - Dialog der Religionen"
05. Nov.  RR Probst Kirschnereit "Ich weiß, woran ich glaube"
03. Dez.  Gottesdienst (ER Daune), Treffen im Advent

Im Berichtszeitraum musste die Subkommende im persönlichen Bereich erneut herbe Verluste hinnehmen. Es verstarben 4 Ritterbrüder, so dass der Subkommende nunmehr nur noch 27 Herren angehören, davon sind 9 Ritterbrüder Angehörige der Kommende Hamburg. Ferner gehören zur Subkommende 3 Gäste, von denen einer auf diesem Rittertag feierlich in den Orden aufgenommen werden wird.

Salzhausen, den 27.Juli 2008

Gerhard Krancke



SUBKOMMENDE WALDDÖRFER
JAHRESBERICHT 2008

Einige Ritterbrüder und Ehefrauen von Ritterbrüdern der Subkommende haben Ämter im Konvent oder in den Werken des Ordens und engagieren sich in bemerkenswerter Weise. 
Besonders zu nennen sind RR Einar v. Harten als ehrenamtlicher Vorstand des Landesverbandes Nord der JUH, 
ER Florian Asche als ehrenamtlicher Vorstand des JUH Regionalverbandes Hamburg, 
RR Jürgensen für die Johanniterstiftung und ER Nölting als Mitglied des Konventes und 
Organisator der Jugendarbeit im Orden.

2007 fanden fünf reguläre Subkommendeabende statt:

- Am 17. Januar referierte Frau Uta v. Sethe zum Thema "Die Frau im Islam".
- Am 21. März  ER Dr. H. Nölting zum Thema: "Johannes und die Johanniter, 
Pilgerreise der JiO nach Israel"
- Am 15. Mai  Herr Johannes Böhmer (KPMG) zum Thema:
"Verteilung des Wohlstandes zwischen den Völkern mittels eines internationalen Marshall-Planes"
- Am 18. September  RR B. v. Velbert zum Thema: "Tätigkeiten und Neuerungen in der Altenhilfe"
- Am Buß- und Bettag fand sich die Subkommende zum Gottesdienst in St. Johannis Eppendorf und danach im Neuen Pastorat ein. Es referierte RR Dr. York Asche zu den Aktivitäten der JHG.

Ahrensburg. im Juli 2008

Dr. Georg v. Wühlisch



Bericht der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. 
Regionalverband Hamburg
zum Rittertag 2008

Liebe Ritterbrüder und Gäste des Rittertags 2008,

im vergangenen Jahr wurde der Regionalverband Hamburg abermals vor große Herausforderungen gestellt, die gleichermaßen ehrenamtliche- und hauptamtliche Mitarbeiter forderten. Aus der Vielzahl der Aktivitäten sei zu Ihrer Information auf folgende Projekte hingewiesen:

Neuer Standort Helbingstraße

Am 30. November 2007 konnten wir im Beisein des Innensenators Nagel, unseres Präsidenten, Herrn von Kirchbach und des Regierenden Kommendators der Hamburgischen Kommende, Herrn von Trotha, die feierliche Einweihung der neuen Regionalgeschäftsstelle in der Helbingstraße begehen. Der neue Standort bietet alle räumlichen und technischen Voraussetzungen für eine Hilfsorganisation, um sich auf den vielfältigen Bereichen, u.a. des Rettungsdienstes, der Krankenbeförderung, der Pflege, der Erste-Hilfe-Ausbildung und des Hausnotruf-Dienstes zu engagieren Dazu wurden diese bislang dezentral untergebrachten Dienste am neuen Standort gebündelt. Wir versprechen uns davon viele Seiteneffekte und die Reduzierung von Reibungsverlusten in der Kommunikation zwischen den einzelnen Standorten.

Besonders stolz und glücklich sind wir allerdings, dass in diesem Gebäude nicht nur die JUH eine Heimstatt gefunden hat, sondern ihre Kräfte mit denen des Ordens und der JHG unter einem Dach konzentrieren kann. Die räumliche Zusammenfassung von Orden und Ordenswerken ist in Deutschland einzigartig und findet auch den Zuspruch des Herrenmeisters. Sie sollte uns Ansporn sein, im Wirken unter dem achtspitzigen Kreuz enger zusammenzuarbeiten.

Ambulanter Hospizdienst

Ein erstes Gemeinschaftsprojekt bildet der von Orden und JUH ins Leben gerufene ambulante Hospizdienst, der seine Ausbildungstätigkeit im vergangenen Jahr vorangetrieben hat. Aus Spenden und MailingmitteIn wurde zum 1.September 2007 eine Koordinatorenstelle in Teilzeit geschaffen und mit einer ausgewiesenen Hospizdienstleiterin, Frau Heike Ruch, besetzt. Insgesamt 16 neue ehrenamtliche Mitarbeiter nahmen seit Herbst 2007 ihr Amt auf. Um weitere Interessenten zu werben, findet seit Herbst 2007 ein monatlicher Informationsabend zur Hospizarbeit im Ortsverband Quickborn statt. Der Erlös des traditionellen Benefizkonzertes der JHG kam in Höhe von 5000 Euro dem ambulanten Hospiz-Dienst zugute. Außerdem beteiligte sich die Hamburgische Kommende an den Kosten mit einem großzügigen Betrag von 12 000 Euro.

Herzlichen Dank für dieses großartige Engagement!

Gemeinsame Hausandacht

Um das Gemeinschaftsgefühl im Hause und die Spiritualität in den Ordenswerken zu stärken, findet an jedem letzten Mittwoch im Monat um 9.00 Uhr eine kleine Hausandacht statt. Den Anfang machte unser Regionalpastor, RR Götz Neitzel. Seitdem findet die Andacht unter freier Gestaltung durch Laien aus dem eigenen Kreise statt. Selbstverständlich sind alle Ritterbrüder und Damen dazu jederzeit herzlich eingeladen!

Erste-Hilfe-Ausbildung

Die JUH ist laufend bemüht, ihre etablierten Dienstleistungen auszubauen und zu verbessern. Im Mai 2007 fand dazu der erste Erste Hilfe (EH)-Kurs für Menschen mit Behinderung statt. Das Konzept wurde im RV entwickelt und wird seitdem regelmäßig in Anspruch genommen. Der Hamburger Ausbilder und Konzeptentwickler Frank Wendorff schulte bereits Ausbilder aus anderen Landesverbänden. Seit dem 15. September 2007 werden alle EH-Kurse im RV nach dem neuen Leitpfaden der JUH unterrichtet. Der erste EH-Kurs, speziell für Blinde, fand im Juni 2008 statt und soll Grundlage eines festen Kursangebotes werden.

Johanniter-Jugend

Erfreulich ist die Entwicklung des Schulsanitätsdienstes. Seine Zahl beläuft sich in Hamburg bereits auf 14 Standorte, die Tendenz ist steigend. Die Schulsanitätsdienste werden verstärkt als Arbeitsgemeinschaff im Ganztagsbereich der Schulen angeboten und stellen damit einen Beitrag zur ganzheitlichen Bildung und Erziehung unserer Kinder dar. Die Erfolge haben auch hier nicht auf sich warten lassen: Auf dem zweiten Hamburger Wettbewerb der Schulsanitätsdienste belegte ein Johanniter-Team den ersten Platz.

Die neue Geschäftsordnung der Regionaljugendleitung wurde im Herbst 2007 von der Regionaljugendleitung (RJL) und dem Regionalvorstand unterzeichnet. Die RJL richtete außerdem seit Frühjahr 2008 einen festen Bürotag mit Präsenzzeit ein.

Kindertageseinrichtungen

Großen Zuspruch genießen weiterhin unsere Kindertagesstätten im Norden Hamburgs. Bei voller Auslastung konnten wir interessante Einzelprojjekte durchführen. So ergab das kleine Benefiz-Galakonzert zugunsten der Beratungsstelle Wendepunkt in der KITA Quickelbü 216 Euro. Die KITA Wilde 13 führte zwei thematische Ferienprojekte im Herbst 2007 durch ("Wie kommt die Milch in die Tüte?" und "Alternativen zur Playstation") die bei Eltern und Kindern sehr gut ankamen. Beide Projekte konnten täglich mit einem Online-Tagebuch verfolgt werden. Die Gemeinde Borstel-Hohenraden hat außerdem der Erweiterung der KITA Pusteblume zugestimmt. Die Bauarbeiten sollen Platz für 27 neue Kinder schaffen.

Auslandshilfe

Die Bewerbung Hamburgs für den Sitz des Auslandshilfe-Logistik-Zentrums war erfolgreich. Im Winter 2007 beauftragte der Bundesvorstand den LV NORD/RV HH mit dem Betrieb dieser Einheit, die in Osdorf untergebracht ist und seit Jahren durch unseren ausgewiesenen Experten für Auslandshilfe, Herrn Bastian Harms geführt wird. Der alljährliche Spendenaufruf für die Suppenküche in Riga am 2. Adventwochenende im Hamburger Abendblatt erbrachte 41.000 Euro. Außerdem organisierte das Logistikzentrum im Mai 2008 den Transport von Zelten für rund 2. 5000 Erdbebenopfer nach China. Die Finanzierung lief über die Freie und Hansestadt Hamburg.

Sanitätsdienst

Für die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit und die Bekanntheit der "Marke Johanniter" sind die Massenveranstaltungen von besonderer Wichtigkeit. Wir sind deshalb glücklich, dass der Conergy Marathon als eigene Veranstaltung (unter Beteiligung des DRK) etabliert werden konnte. Außerdem zieht der OV Nördliches Hamburg mit 700 Helfertagen während des Fan Festes zur Fußball EM eine positive Bilanz dieses Angebots. Der San-Dienst zum Public Viewing soll zusammen mit dem DRK weiter ausgebaut werden, um die Bekanntheit der JUH anhaltend zu steigern

Wir bitten dabei um Ihre Unterstützung, sofern Sie oder Bekannte mit Großveranstaltungen zu tun haben. Geben Sie der JUH eine Chance, sich dort zu präsentieren. Einsatzwille und Qualität werden Sie überzeugen.

Petasus Stiftung (Petasus=Hut/Helm - den Hut vor anderen ziehen/behüten)

Am 10. April 2008 gründete die JUH, gemeinsam mit den anderen Hilfsorganisationen Hamburgs, die Petasus- Stiftung - freiwilliges Engagement im Bevölkerungsschutz. Es handelt sich dabei um eine Stiftung unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzler a. D. Helmut Schmidt. Stiftungszweck ist die Durchführung und Förderung von Maßnahmen, die zu einer dauerhaften Sicherung des ehrenamtlichen gesellschaftlichen Engagements im Bevölkerungsschutz in Deutschland führen. Die Stiftung setzt sich für Projekte ein, die ehrenamtliches Engagement als Grundwert vermitteln und Jugendhilfe und Bildung fördern.

In Anbetracht des Umstandes, dass mittlerweile 48% der Jugendlichen im Hamburg einen Migrationshintergrund haben (sic!), ist dieses Engagement notwendig, um den Nachwuchs in unseren Hilfsorganisationen zu sichern. Näheres erfahren Sie unter www.petasus-stiftung.de

Johanniter Golfopen

Die JUH strebt an, sich in Hamburg gesellschaftlich stärker zu vernetzen. Dazu gehört auch das Engagement in dem Bereich, der Lesern bunter Blätter als "Charity" bekannt ist. Wir haben deshalb am 20. Juni 2008 die "Johanniter Golf Open" in Hamburg Walddörfer ausgerichtet, ein Benefizturnier, bei dem Sponsoren Gäste einladen konnten, zu Gunsten der JUH den Schläger zu schwingen. Gutes zu tun und dabei Spaß zu haben, sollte die Basis sein, Kontakt mit Menschen zu finden, denen die JUH bislang unbekannt war. Bei diesem Sprung ins kalte Wasser konnten wir schon für den ersten Versuch einen Erfolg verbuchen. Gut 30 Gäste erspielten Spenden in Höhe von 3.000 Euro.

Wir hoffen, aus den Reihen des Ordens im kommenden Jahr mehr Gäste begrüßen zu dürfen und werden uns dazu frühzeitig bei Ihnen melden.

Der Regionalverband Hamburg bedankt sich für das gute Miteinander und die Unterstützung durch Orden, Johanniter-Hilfsgemeinschaft und die Subkommenden.

Alles erdenklich Gute und Gottes Segen zum Rittertag,

Ihre Siegfried Noel und Dr. Florian Asche
Regionalvorstand


Jahresbericht 2007 der
Johanniter-Hilfsgemeinschaft 
Hamburg


    Die Johanniter-Hilfsgemeinschaften

  1. Vorstand

  2. Der Vorstand besteht seit der Mitgliederversammlung 2007 aus 4 Personen, da der bisherige Vorstandsvorsitzende, RR Wolf v. Freyberg, wie bei Amtsantritt vorgesehen, sein Amt an den bisherigen Stellvertreter, ER York Asche übergeben hat. Eine erneute Wahl findet turnusgemäß erst zur Mitgliederversammlung 2008 statt. Daneben bestand, nach wie vor, ein Beirat mit 4 Personen. Dieser wird künftig wieder entfallen und der Vorstand dafür auf voraussichtlich 9 Personen anwachsen, um eine sinnvolle Aufgabenverteilung mit überschaubarer zeitlicher Belastung zu gewährleisten.

  3. Mitgliederstand

  4. 01.01.2007 410 davon Ritter: 162 u. Gr. Damen: 2

    31.12.2007 407 davon Ritter: 164 u. Gr. Damen: 2

  5. Tätigkeiten

    1. Vor Ort

    2. Da die Aussiedlerbetreuung zum Jahresende 2006 eingestellt wurde, und kein ausreichender Bedarf für gebrauchte Kleidung festgestellt werden konnten, hat die JHG die Kleiderkammer mit dem Umzug in die neuen Räumlichkeiten aufgelöst. Die verbliebenen Kleidungsstücke kamen der JUH-Auslandshilfe und anderen Einrichtungen zugute.

      Besuchsdienste

      Nach wie vor sind mehrere JHG-Mitglieder aktiv im Besuchsdienst tätig, vor allem im Hospital zum Heiligen Geist wie auch in der Stiftung Altenheim St. Johannes-St. Nikolai. Durch Besuche z.T. demenzkranker alter Menschen wird eine menschlich nahe Betreuung gewährt, die durch die professionellen Leistungsträger oft nicht mehr umfänglich dargestellt werden kann. Dazu zählen zudem Lesungen, insbesondere von Ritterbrüdern.

      Grüne Damen

      Nach wie vor sind gleichermaßen die Grünen Damen der JHG im Jerusalem-Krankenhaus in Hamburg tätig.

      Kinder- und Jugendarbeit

      Die in 2006 aufgenommene Zusammenarbeit mit dem Christlichen Kinder- und Jugendwerk e.V. "Die Arche" in HH-Jenfeld wurde intensiviert. Zu den bereits tätigen Damen der JHG ist noch eine weitere als gelegentliche Vertretung gestoßen. Zudem war die Arche Hauptnutznießer des Benefizkonzertes 2007, indem die Küche für den Neubau durch die JHG HH mit EUR 10.000,-- finanziert wurde.

      Mit einer weiteren Spende wurde das Projekt "Huckepack" e.V. unterstützt, das sich lernbehinderter Kinder annimmt.

      Daneben konnte die JHG wie in jedem Jahr auch bei einigen Einzelschicksalen helfen.

    3. Außerhalb

    Ostpreußenhilfe

    Wie in den vergangenen Jahren hat die JHG die Weihnachtspäckchenaktion der JUH durch einen entsprechenden Spendenaufruf unterstützt. Über 3 Abgabeadressen konnten so 120 Patientenpakete und 350 Kinderpakete eingeworben werden.

  6. Zusammenarbeit mit anderen JHGn, Subkommenden, Diakonischem Werk

  7. Über die Bundestagung der JHGn in Düsseldorf hinaus gab es, außer einem Gedankenaustausch der JHG-Vorstandsvorsitzenden HH und Leipzig, keine Zusammenarbeit mit anderen JHGn.

    Auch mit dem Diakonischen Werk in HH gab es keinerlei Berührung, was sich jedoch ändern soll.

    Die Subkommenden wurden durch eine "Vorstellungstournee" des Vorstandsvorsitzenden enger in den Informationsfluß eingebunden. Hier soll künftig eine Intensivierung durch verstärkte Aktivierung der sogenannten Verbindungsritter erfolgen.

  8. Stand der Zusammenarbeit mit Einrichtungen des Ordens und seiner Werke

  9. Außerhalb der Mitgliedschaft des Vorsitzenden im Konvent der Hamburgischen Kommende keine Tätigkeit.

  10. Zusammenarbeit JHG / JUH

  11. Mit dem Umzug der JHG in das neue Johanniterzentrum hat sich die Zusammenarbeit zwischen JHG und JUH nochmals verstärkt. Als Mieter bei der JUH steht der JHG eine breite Infrastruktur zur Verfügung, in deren Genuß auch das Büro des Kommendators kommt.

    Die Kontakte zwischen der Leitung der JHG und der JUH sind als herzlich und vertrauensvoll zu bezeichnen.

    Neben der erneuten Unterstützung des pädagogischen Mittagstisches der JUH-KITA Quickborn hat die JHG die dringend benötigte Ausstattung eines SEG-Wagens der JUH-Ortsgruppe HH-Bergedorf finanziert. Anläßlich der Übergabe kam es dabei auch zu einem wichtigen Austausch zwischen JHG und JUH-Mitarbeitern der Ortsgruppe.

  12. Stand der Tätigkeit für Jugendliche und ältere Menschen

  13. Nun schon zum sechsten Male wurde im Haus Hannah in Büchen die integrative Behindertenfreizeit durchgeführt, die das zentrale Projekt in der Zusammenarbeit zwischen der JiO, der JUH und der JHG darstellt. Unter dem Motto "Komm, wir suchen einen Schatz", erlebten vom 28.07.-03.08.2007 siebzehn, z. T. schwerstbehinderte Menschen aus Hamburg und Mecklenburg eine Woche der Nächstenliebe, wie sie harmonischer kaum denkbar ist.

    Neben der eigentlichen Zielgruppe der betreuten Menschen hat sich diese Behindertenfreizeit auch als ausgezeichnetes Medium für die Heranführung junger Menschen an den Orden, seinen Auftrag und seine Werke erwiesen. Nicht wenige Teilnehmer als Betreuer an dieser Freizeit gehören mittlerweile dem Orden an. Vor allem die jungen Damen haben sich als unermüdliche Multiplikatoren gezeigt.

  14. Stand der Tätigkeit in/für evangelische Schulen

  15. Keine Tätigkeit.

  16. Durchgeführte Veranstaltungen

  17. Zentrale Veranstaltung der JHG war auch 2007 das nunmehr zum 10. Male durchgeführte Benefizkonzert, das die Basis der durch die JHG leistbare finanzielle Hilfe darstellt. Unter der Schirmherrschaft des Herrenmeisters unterstützte zum wiederholten Male das Damenensemble "Salut Salon" unser Motto "Helft uns helfen" und begeisterte JHG-Mitglieder und viele Gäste vor einem ausverkauften Haus. Die durch das Hamburger Abendblatt freundlich unterstützte Öffentlichkeitsarbeit trug wieder zu einem verstärkten Bekanntheitsgrad dieses Ereignisses bei.

    Ebenso wurden wieder in Kooperation mit der JiO Vortragsveranstaltungen durchgeführt, die sich der gleichen großen Beliebtheit erfreuten, wie auch die im Rahmen der Mitgliederbetreuung durchgeführten Kaffeenachmittage zum Mai und zum Advent. Auch die wieder mit den Maltesern im Reinbeker Schloß veranstaltete Verkaufsausstellung "Novemberzauber" fand erfolgreich statt. Dort, wie bei nahezu allen JHG-Veranstaltungen und zahlreichen Subkommendabenden hat sich, wie schon seit Jahren, unser Mitglied Georgine Picone mit dem Verkauf der Johanniter-Grußkarten in besonderer Weise um die Erfüllung der JHG-Ziele verdient gemacht!

  18. Ehrungen und Auszeichnungen im Berichtsjahr

  19. Für ihre Verdienste um den Orden, erhielt unser Mitglied, Frau Katrin v. Groll, anlässlich des Jahresabschlussgottesdienstes 2007, die Ehrennadel des Johanniterordens.

     

  20. Planung für das Folgejahr

  21. Bereits bei Abfassung dieses Berichtes ist das 11. Benefizkonzert wieder mit großem Erfolg durchgeführt worden. Der Erlöse soll u. a. der ambulanten Hospizarbeit der JUH zukommen, wodurch auch die immer enger werden Zusammenarbeit beider Ordenswerke in HH deutlich wird.

    Neben der anstehenden Umgestaltung des Vorstands und der damit angestrebten Hebung von Effizienzen soll, im Rahmen der geltenden Corporate Design-Richtlinien, die Öffentlichkeitsarbeit durch einen neuen Flyer und eine Modernisierung des Internetauftritts verbessert werden.

    Zudem hat sich der Vorstand vorgenommen, die Möglichkeit zu Errichtung eines eigenen dauerhaften Werkes (evt. Pädagogischer Mittagstisch, vgl. mit der "Arche") in Zusammenarbeit mit der JUH und der Diakonie zu prüfen und ggf. voranzubringen.

     

  22. Anregungen, Wünsche, konstruktive Kritik

Im Interesse aller JHGn sollte die zentrale Öffentlichkeitsarbeit, z. B. in überregionalen Tageszeitungen verstärkt wahrnehmbar sein, um im Aussenauftritt ggü. Diakonie oder Gemeinden die Unterstützung der Marke "DIE JOHANNITER" nutzen zu können.

Hamburg, den 19.04.2008

York Asche
Vorstandsvorsitzender der
JHG Hamburg



JUGENDARBEIT IM ORDEN

Jahresbericht 2007

Das zentrale Projekt der Jugendarbeit im Orden (JiO) in Hamburg ist, wie in der Vergangenheit, die Durchführung der Behindertenfreizeit im Sommer eines jeden Jahren unter der Schirmherrschaft der JHG Hamburg sowie mit tatkräftiger Unterstützung von Mitgliedern der JHG vor Ort als Betreuer und in der Küche sowie Unterstützung der JUH Hamburg und JUH Harburg mit Ausrüstung wie z.B. Fahrzeuge.

Im Sommer 2007 fand unter der Leitung von ER Wolfram Böge die 6. Behindertenfreizeit unter dem Motto "Komm wir suchen einen Schatz!" statt. In diesem Jahr waren 17 behinderte Menschen aus verschiedenen Einrichtungen in und um Hamburg der Einladung nach Büchen gefolgt, um "Ferien vom Heimalltag" machen zu können. Es war für alle Beteiligten wieder eine sehr erfahrungsreiche und segensreiche Woche. Auch dieses Jahr hat sich eine junge, frische und harmonische Betreuergruppe zusammengefunden, die mit viel Engagement und Freude ihrer Aufgabe nachging. Einige wenige Exemplare der "Rappelkiste 2007", der Freizeitzeitung, können noch verteilt werden.

Mitte Oktober 2007 fand die jährliche Einkehrtagung der JiO Hamburg im Ansverus-Haus in Aumühle statt. Sie wurde organisiert von ER Michael v. Beyme und ER Sigmar v. Blanckenburg. Die Tagung stand unter dem Thema "Der Weg in den Himmel" und wurde geleitet von Vikar Knut Nippe. Hauptpastor Alexander Röder, St. Michaelis Hamburg, hielt am Sonnabendvormittag einen ausgesprochen interessanten Vortrag zur Rechtfertigungslehre.

Ende Oktober 2007 fand dann die zweite Pilgerreise nach Israel aller JiOen in Deutschland statt, wieder unter der bewährten der Leitung von RR Dr. Jörg Bremer und Pastorin Petra Heldt. Dieses zentrale Bundesprojekt wurde dieses Jahr von mir alleine von Deutschland aus organisiert. 15 Mitglieder aus unterschiedlichen JiOen in Deutschland sowie 3 Mitglieder und Angehörige der Ungarischen Genossenschaff sind gemeinsam eine Woche in Jerusalem, am See Genezareth und in Akko auf den Spuren unseres christlichen Glaubens und den Spuren des Johanniterordens gepilgert. Ein ausführlicher Beficht über diese Reise steht wieder im Internet auf der Seite des Johanniterordens unter der Rubrik "Jugend und Ehrenamt, JiO, Publikationen" 
zum Herunterladen bereit.

Das im Oktober 2006 monatliche neu eingeführte und anfangs von ER Olaf Kanstein organisierte Treffen junger Ritterbrüder, Anwärter und Interessen arm Johanniterorden (Zielgruppe: Ritter, Anwärter und Interessen bis zu einem Alter von ca. 45 Jahren und unabhängig vom Alter alle neuaufgenommenen Ritterbrüder in den ersten drei Jahren nach ihrer Aufnahme) erfreute sich im Jahr 2007 wechselnder Akzeptanz. Die aber insgesamt positive Resonanz zu diesen Treffen hat uns bestärkt, weiter an diesen Treffen festzuhalten. Ziel ist es, subkommendeübergreifend diesem Kreis die Möglichkeit zu geben, sich in zwangloser Runde gegenseitig kennen zu lernen. Nach dem Wegzug von ER Kanstein hatte sich ER Gernandt Graf v.Bassewitz bereit erklärt, die Organisation dieser Treffen fortzuführen.

Wie alle Jahre wieder, haben Mitglieder der JiO Hamburg bei der Durchführung des Benefizkonzertes der JHG Hamburg im Februar 2007 mitgewirkt.

Hamburg, den 01.08.2008

ER Dr. Hubertus Nölting

Eckhard v. Estorff - Stift Hamburg e.V.
Der Vorstand

Bericht zum Rittertag 2008

Auf der Mitgliederversammlung des Eckhard v. Estorff - Stifts am 5. Juni 2008 hat der Vorstand über seine Arbeit im zurückliegenden Jahr berichtet. Der Vorstand hat im Berichtszeitraum mehrfach getagt und gelegentlich auch Beschlüsse in telefonischer Absprache herbeigeführt.

- Mittelfristig ist weiterhin der Einbau eines Personenaufzugs geplant, für den die Finanzierung durch entsprechende Rückstellungen aus den laufenden Einnahmen gesichert wird. Mit den Planungen für die Durchführbarkeit und Bauart der Anlage wird demnächst begonnen.

- Im Berichtszeitraum ist eine umfangreichere Veränderung an der Gartengestaltung im hinteren Grundstücksteil vorgenommen worden. Ein bisher außerhalb der Grundstückseinzäunung gelegenes Teilstück mit Baumbestand wurde saniert und in die Einzäunung mit einbezogen. Dazu war es notwendig, einen bisher öffentlich genutzten Weg zu den Nachbargrundstücken aufzuheben und verrottete Bänke und alten Plattenbelag zu entfernen. Die Aufhebung des Weges erfolgte im Einvernehmen mit dem Verwalter des Nachbargrundstücks.

- Die weiterhin angestrebte Zusammenarbeit mit einer pflegerischen Einrichtung im näheren Umkreis der Wohnanlage wird auch künftig verfolgt. Bisher hat sich jedoch noch keine konkrete Perspektive ergeben.

- Oberstes Ziel des Vorstands ist es nach wie vor, mit der kleinen Wohnanlage am Gleiwitzer Bogen 16 in Hamburg - Jenfeld nicht nur preisgünstigen Wohnraum für nicht eben wohlhabende Mitmenschen anzubieten, sondern auch den menschlichen Kontakt zu den Mietern und untereinander zu pflegen. Dies wurde im Berichtszeitraum durch mehrfache Einzelkontakte zu Mietern ebenso wie durch die Einladung zu einem Treffen im Dezember 2007 zum Punsch und im Januar 2008 zu einem Mieterkaffee in einem nahe gelegenen Restaurant gefördert. Der Kontakt der Mieter untereinander im Hause ist erfreulich gut; dies kennzeichnet auch die gegenseitige Hilfsbereitschaft der Menschen dort.

Hamburg, den 19. Juli 2008

v.Stryk
Vorstandsvorsitzender


ARBEITSKREIS ESTLAND

Bericht 2007-2008 über die Tätigkeit des Arbeitskreises
für johanniterlich-diakonische Vorhaben in Estland

Im Berichtszeitraum haben wir unsere Tätigkeit weiter besonders auf die Behindertenarbeit gelegt.

Nach wie vor gibt es in den Umbruchländern des Ostens keine Lobby für diese Arbeit. Im unserem Kirchspiel St. Jakobi in Wierland ( Viru Jaagupi ) haben sich vor einigen Jahren daher Frauen zusammengeschlossen und die kleine Vereinigung JOHANNA privat gegründet, die Familien angesprochen und gesammelt hat, in denen es behinderte Menschen gibt. Das hat inzwischen zu einem Zusammenschluss von etwa 60 Mitgliedern ( Eltern, Verwandte und Freunde der Behinderten) geführt.

Wir unterstützten JOHANNA mit Kleidern, Rollstühlen und finanziell mit eigenen und privat eingeworbenen Spendenmitteln, in Sonderheit für Ausflüge, wie z. B. im Sommer 2007 und im Juli 2008, die jeweils über mehrere Tage gehen ( Sommerlager ) und das in diesem Jahr auf der Insel Oesel stattgefunden hat. Mit etlichen Familien haben wir mittlerweile sehr gute persönliche Verbindungen, so dass festes Vertrauen besteht. Auf dieser Grundlage konnten wir unsere seelsorgerische Arbeit weiter voranbringen, indem wir geistliche Literatur ( Hefte, Broschüren etc ) den Eltern an die Hand geben und
geistliche Gespräche haben, so dass die betroffenen Eltern erfahren, dass sie in ihren Situationen nicht "allein" sind, sondern unser HERR ganz besonders ihnen allgegenwärtig und nahe ist und sie mitträgt. Dankeseinladungen in die Familien haben wir daraus erhalten, die wir gern annahmen, wobei uns herzliche Verbundenheit entgegenschlug.

Aus eigenen und selbst eingeworbenen Mitteln konnten wir auch einen ausrangierten Johanniterbehindertenbus der JUH Lübeck erwerben und JOHANNA Anfang 2007 zu Besitz übereignen. Der Bus, mit Hebebühne versehen, kommt häufig zum Einsatz, wie durch Fahrten mit Behinderten zu Krankenhäusern, Behörden und zu Verwandten u.a.. Manche behinderte Jugendliche sind so seit 10 Jahren das erste Mal aus ihren Häusern gekommen und konnten dabei ihr Heimatland bewundern.

Auf diese Weise gibt es nun seit Anfang letzten Jahres in West-Wierland den ersten und bislang einzigen Behindertenbus im Einsatz im Dienste unseres HERRN.

Gefreut hat uns, dass wir im Berichtszeitraum 2007 auch Besuch von einigen Ritterbrüdern hatten, die sich speziell für unsere Arbeit vor Ort interessierten und bei unserer Tätigkeit im Juli 2007 mit unterwegs waren. Auf diese Weise konnten wir einmal verstärkt Präsenz zeigen.

Gemeinsam ging es mit den Behinderten nach Viljandilfellin auf eine Exkursion mit Tanz am Strand des Felliner Sees. Ein ander Mal waren wir gemeinsam zu Kleiderverteilung in Narva, an der Grenze zu Russland, angeführt von Pastor Sirel aus Rakvere/Wesenberg, der dort bewundernswert in dieser Problemstadt missioniert und Gemeindearbeit leistet (durch Narva geht der Hauptstrang des nördlichen Drogenverlaufs aus Russland. Die Stadt ist von Prostitution, Hunger, Armut, Straßenkindern etc. gekennzeichnet). Er kümmert sich besonders um Straßenkinder, bringt ihnen zwei Mal die Woche zu essen und trinken und hält mit ihnen in einem (heizbaren) Keller geistliche Versammlungen ab. Die Kinder und Jugendlichen sehen ihn wie ihren Vater an. Er betet für jeden und segnet vor Abreise jeden. Im Winter stehen die Jugendlichen auch bei 20 Grad minus schon eine Stunde vorher am Kellereingang und warten auf ihren Pastor Sirel.

Es war beeindruckend, wie wir eine Gebetsversammlungsstunde in dem Keller voller Menschen miterlebten und jeder von uns auf des Pastors Bitte hin ein Glaubenszeugnis geben sollte. Wir überbrachten einen VW-Bus voll Kleidung, die wir im Anschluss an die Versammlung verteilten.
Diese sehr gute Kleidung erhalten wir über unseren RR Ulf-Norman Neitzel und dessen Frau (Flensburg) und RR Adrian von Tschirschky und dessen Frau (Hamburg) via Kiel per Fracht in Containern einer uns bekannten und in Estland ansässigen Firma unentgeltlich. Auch verteilen wir in unserem Haus direkt und persönlich an Bedürftige.

Die von uns für die Behinderten im letzten Jahr im Kulturhaus in Roela/Ruil ausgerichtete Weihnachtsfeier war besonders. Wir brachten Weihnachtslieder mit Spinett und Flöte zu Gehör und konnten etwa 75 Personen, erstmals in ihrem Leben überhaupt, das Weihnachtsevangelium verkündigen. Die Herzen der Menschen waren angerührt und schon bald danach, im Februar diesen Jahres, erhielten wir die Anfrage von Frauen, ob wir nicht auch das Osterfest in dieser Weise ausrichten mögen, was wir gerne zusagten. So hörten die meisten zum ersten Mal aus der Bibel nun auch vorgelesen, was sich an Karfreitag und an Ostern zugetragen hat. Wir erlebten in unserem gefüllten Haus gute Gemeinschaft.

Seit drei Monaten haben wir in Ruil unseren ersten Gebetskreis. Wir sind zu dritt und treffen uns wöchentlich bei uns im Haus. Erste Gebetserhörungen durften wir erleben!

Das große Ereignis des Sommers 2008 war, wie gesagt, das gerade stattgefundene, oben erwähnte Sommerlager auf Oesel. Es war ein voller Erfolg.

Ein kleiner summarischer Rückblick mag hier abrunden, was wir in den letzten drei Jahren ( 2005, 2006 und 2007 ) aus eigenen Mitteln und mit von uns selbst eingeworbenen, zielgerichteten Spenden ohne irgendeine Beteiligung der Kommende oder des Ordens "im Kampf zum Heil" tun durften:

2005/2006: vollständige Restaurierung der Orgel in Mustvee EUR 11.000,-

2006: Frau Üle Allikat und Frau Vida Moses zur Vertiefung der Behindertenarbeit
Hospitantenbesuch im Baltischen Brigitten-Stift in Barsinghausen (10 Tage) /Tallinn/ Berlin / Hannover / Barsinghausen EUR 600,-

2006: Frau Aili Taal mit Tochter Aita Taal (taub): Therapeutisches Reiten in Stade via Tallinn/ Hamburg (10 Tage ) EUR 600,-

Dez. 2006 /Jan. 2007: Behindertenbus mit Hebebühne EUR 8.200,- + Zulassung und Überführung durch Schweden nach Estland ( Fähren ) EUR 750,-

2007: VW-Bus für die regelmässigen Sonntagsfahrten zu den Kirchen in St. Jakobi, Rakvere und Mustvee EUR 4.000,-

2005/2006/2007: Laufende Kosten EURO 2.000,-

Voller Dank können wir wieder nur staunend zurückschauen darauf, wie der HERR uns ausstaffiert hat, und was wir für IHN auszuführen die Ehre hatten. Wir spüren, dass die Menschen ein Bedürfnis nach SEINEM Wort haben und ein großer Nachholbedarf besteht. Die Botschaft übersetzt meine Frau als Estin ins Estnische. Oft trägt sie dabei das Evangelium auch von sich aus weiter vor. Ohne sie wäre die Arbeit, so wie wir sie verrichten, nicht möglich. Mit Beginn des neuen Schuljahrs im September 2008 werden wir erstmals in der Dorfschule Religion privat unterrichten, woran es im ganzen Land gänzlich fehlt. Schuldirektor und Lehrer sind ganz einverstanden. Wir sind voller Spannung, was der HERR daraus macht!

Gern freuen wir uns nach Anmeldung jederzeit auf Besuch von Ritterbrüdern mit ihren Damen in Estland. Übernachtung ist möglich, das Haus hat genügend Platz.

Mit freundlichen und herzlichen Grüßen
Dr.jur. Peter Krienitz

© Hamburgische Kommende des Johanniterordens 2009